Frankenmedaille für Helmut Haberkamm
Die Frankenmedaille 2018 verlieh der Fränkische Bund an den Lyriker fränkischer Mundart und Schriftsteller Helmut Haberkamm.
Die Ehrung erhielt er insbesondere als Initiator und Mitorganisator des „fränkischen MundArt-Festivals Edzerdla“, das dieses Jahr zum zweiten Mal in Burgbernheim stattfand, des „fränkischen Woodstock“, wie es einige Teilnehmer nannten. Wir verbinden mit dieser Ehrung auch die Hoffnung, dass dieses Festival nun zu einer regelmäßigen Einrichtung wird. Es wäre ein großer Gewinn für Franken.
Die Verleihung fand am 1.Juli 2018, an dem Tag, an dem auch der „Tag der Franken“ in Ansbach gefeiert wurde, in Dachsbach, dem Geburtsort von Haberkamm statt. Den Rahmen bildete die Veranstaltung „Kunst in Dachsbach“. Helmut Haberkamm las dort in der ehemaligen Gaststätte „Rotes Ross“ aus seinem Roman „Das Kaffeehaus im Aischgrund“.
Unser Vorstandsmitglied Otto Weger informierte die anwesenden Gäste über den Fränkischen Bund und die Frankenmedaille.
Die Laudatio hielt Dr. Wolfgang Mück, ehemaliger Bürgermeister von Neustadt/Aisch, Historiker, Heimatforscher, und nicht zuletzt auch ein ehemaliger Lehrer von Helmut Haberkamm am Gymnasium. Er schilderte aus seiner persönlichen Sicht den Werdegang von Helmut Haberkamm. Er habe sich als Romancier, Buch- und Theaterautor sowie Festivalinitiator überregional einen Namen gemacht.
Nach der Verleihung gab es noch eine kleine Überraschung für den Geehrten. Sabine Welß aus Bayreuth hatte ein Paar besonders fränkische Socken für Helmut Haberkamm gestrickt und Reinhold Hartmann, der „Hartmanns Heiner“ trug ein von ihm verfasstes Gedicht dazu vor:
Frankenmedaille für Haberkamm
Ab und zu do is soweit,
do soocht aaner vo die Leit,
dass a Medaille iebrich hamm,
heier kriechts der Haberkamm.
Dass ers verdient hot, des is klor,
wall er ja seit a poor Johr
Gschichtla und Gedichtla schreibt
und damit in Franggn bleibt.
Die Schbrooch liecht in der Wieng scho drinn
wall do hod jeds Wort sein Sinn
a Sotz auf fränggisch is vill wert
do host die ganza Welt erklärt.
Drum hodda die Medaille kriecht,
die etzert in der Schochdl liecht
und wenna haamkummd, lechters schnell
ins Regool nei eventwell.
Und wenners ab und zu mol butzt,
wallsa ebramend verschmutzt
is des irchendwann mol gwieß
es friertna tichtich oo die Fieß.
Die Sabine hots geahnt
und deswecher hotsa gmaant
striggina halt a Poor Soggn,
brauchta net mit kolda Fieß do hoggn.
Rot-weißer Rechn, wie sichs ghert
domit machtma nix verkehrt
und do gibt’s aa kaane Schranggn
zwischa Ober- Unter- Mittlfrankn.
Die sinn in die Kepf bloß drinn
aa wenni maan, des is a Gspinn
wall Franggn sin auf aaner Strai,
do is worschd, aus welchn Gai.
Und mir kenna tichtich faiern,
besser als ,,,,,südlich der Donau
drum aufn Haberkamm a Hoch
dassa nuch lang dichtn mooch.
Reinhold Hartmann