Der Fränkische Bund, Rückblick und Ausblick
eine kleine Zwischenbilanz zur Mitgliederversammlung 2019 von Joachim Kalb
Blickt man auf das abgelaufene Vereinsjahr zurück, so sticht eine erfolgreiche Aktion unseres Vereins besonders hervor!
Es war dem Fränkischen Bund zusammen mit Bürgerinitiativen und Oppositionsparteien im letzten Jahr gelungen, maßgeblich mitzuhelfen, dass die unsinnige und ungerechte Straßenausbausatzung (Strabs) gekippt wurde. Für uns war es eine fränkische Sondersteuer, weil eben gerade in Franken die durchweg ärmeren Gemeinden ansässig sind und gerade hier durch dieses unselige Gesetz viele unserer Bürger in den Ruin getrieben wurden.
Dass es auch mal etwas länger dauern kann, die Interessen unserer fränkischen Bevölkerung zu vertreten, zeigen unsere seit 1990 andauernden Auseinandersetzungen mit dem Bayerischen Rundfunk. Immer wieder müssen wir vor allem in Unterhaltungssendungen und Serien darauf dringen, dass das Bundesland Bayern eben nicht nur aus Alpen, Gamsbart und Zwiebeltürmen besteht und unsere fränkischen Bräuche wie Osterbrunnen und Kirchweih sowie unsere vielschichtige Mundart und unsere Fachwerk- und Bierkultur dem Oktoberfest und dem Neuschwanstein-Klischee sicher nicht nachstehen. Etwas mehr Unterstützung durch die Landtagsparteien und die Medien hätten uns an der Stelle sicher weitergebracht.
Aktuell bietet sich für den Fränkischen Bund mit der neu installierten Regierungskoalition aus Freien Wählern und CSU mit einem „fränkischen“ Ministerpräsidenten ein Projekt, das uns von 2000-2010 stark beschäftigt hat, an, es nun zum Erfolg zu führen: Nämlich die Rückführung der unter Napoleon nach München verschleppten und geraubten fränkischen Kulturgüter. Wobei der Bamberger Domschatz, das Würzburger Herzogsschwert und die Nürnberger Dürerbilder usw. die bekanntesten waren. Das scheiterte während der damaligen CSU-FDP-Koalition nur am niederträchtigen Verhalten der FDP (Heubisch). Diese Partei hat die in der Bevölkerung recht populäre Forderung des Fränkischen Bundes (vier Petitionen gestützt von 12000 „echten“ Unterschriften) auch im Parlament zunächst massiv unterstützt. Als es aber dann zum Landtagsbeschluss kam, tauchte sie feige ab. Die größten Unterstützer unserer Sache waren damals die Freien Wähler, die Grünen, die SPD und auch viele aus der CSU. Deshalb ist es jetzt an der Zeit, einen neuen Anlauf in Sachen fränkische Kulturgüter zu unternehmen. Es müsste dazu nur ein Gesetz von 1923 geändert und die besagten Kunstwerke als Dauerleihgaben nach Franken zurückgegeben werden, wo sie auch hingehören. Was tut der Bamberger Domschatz in München? Man stelle sich vor, der Kölner Domschatz läge in Düsseldorf. „Also, auf geht’s, testen wir die Freien Wähler und die „neue“ CSU, ob sie ehrlicher sind als die FDP, die damals ihren Stammvater, den Lichtenfelser Thomas Dehler verraten und verkauft hat“.
Auch Franken ist von Klimawandel, Artensterben, Globalisierung usw. betroffen! Deshalb treten wir auch vehement dafür ein, Produkte aus der Region absolut zu bevorzugen. Und wenn wir Region sagen, dann meinen wir damit Franken (leicht erkennbar am Frankenrechen) und eben nicht Bayern! Und wenn ein fränkischer Produzent oder Discounter den Unterschied nicht kennt, dann kann ihm keiner helfen.
Unser neuer Umweltminister Glauber aus Forchheim hat vor der Wahl mit dem Slogan „für ein starkes Franken“ geworben und damit überdurchschnittlich viele Stimmen bekommen! Wir hoffen, dass wir ihn nicht dauernd daran erinnern müssen. Neben dem Landschafts- und Artenschutz würde sich etwa ein Nationalpark oder Weltkulturerbe Steigerwald schön in die fränkische „Welterbekette“ über Würzburg, Bamberg und Bayreuth einfügen und weiter die Attraktivität für den Tourismus in unserer Heimat steigern. Das nachgebaute Kitschschloss Neuschwanstein wird nie Weltkulturerbe werden.
Und was wir nicht vergessen sollten: Unser Fränkische Bund e.V.ist bis jetzt der einzige unter den Vereinen, der stets ganz Franken im Blickfeld hat und nicht nur die drei fränkischen Regierungsbezirke innerhalb Bayerns. Deshalb fand unsere diesjährige Mitgliederversammlung auch im Bundesland Thüringen statt. Auch der Tag der Franken findet am 6/7. Juli in Sonneberg und in Neustadt bei Coburg statt. Das ist wieder ein Schritt in die richtige Richtung! .