München lügt (12)
von Manfred Hofmann
Das Haus der Bayerischen Geschichte (HdBG) war an dieser Stelle schon einmal als einer der Münchner Lügenakteure benannt worden, weil von ihm die boslsche These von der Ungeschichtlichkeit Frankens als angeblicher Stand der Wissenschaft verbreitet wird (WIF 1/16, München lügt 05). Vor dem Anschluss an Bayern hat es in Franken keine selbstbewusste Bevölkerung gegeben, da lebten nur charakterlose Anpasser, die sich ihrem jeweiligen Landesherrn angedient haben, erzählt man der Bevölkerung.
Anfang Juni 2019 wurde nun ein neues Museum der Bayerischen Geschichte in Regensburg eröffnet, welches ebenfalls das HdBG verantwortet. In dem Museum soll es um die Geschichte „Bayerns“ in den letzten 200 Jahren, also nach dem Anschluss Frankens gehen. Dass es auch da aus Münchner Sicht wenig über Franken zu berichten gibt, muss einen nicht wundern. Auf die berechtigte Kritik antwortet ein Marketingstratege der Einrichtung, es sei schon richtig, dass in Franken auch etwas passiere, aber ganz „Bayern“ dazustellen sei „zu umfassend“ und man wolle die Ausstellung nicht „überfrachten“.
Letztlich liegt der Grund auch für diese Falschdarstellung in dem Umstand, dass das HdBG zwar wissenschaftlich tut, tatsächlich aber überhaupt keinen wissenschaftlichen Anspruch hat. Es geht nicht um ergebnisoffene Forschung, um die Wahrheit darzustellen. Maßgebliches Ziel ist es alleine, der Bevölkerung Geschichte zur Absicherung überkommener vordemokratischer Machtstrukturen vorzugaukeln.