Turbulente Zeiten
ein Kommentar aus fränkischer Sicht von Joachim Kalb
Präsidenten, die am Rad drehen, unser Europa droht auseinander zu fallen, zwei Schwestern im unchristlichen Dauerstreit lähmen die Groko, Fußball-WM-K.o. schon in der 1. Runde und ein gebürtiger Franke als betont bayerischer Ministerpräsident, der von der AFD gejagt wird. Was kommt nach der mittlerweile deutlich erhobenen Drohung, die CDU auf Bayern auszudehnen, was den Dauerverlust der absoluten Mehrheit der CSU in Bayern zu Folge hätte? Etwa der immer wieder von einigen in der CSU geforderten Austritt Bayerns aus der Bundesrepublik Deutschland? Der Schulterschluss von Seehofer mit Österreich und mit Orban zeigt bereits deutlich, dass Bayern seine eigene Außenpolitik macht.
Wenn es so weitergeht, werden wir Franken als ewiges deutsches Kernland uns entscheiden müssen, ob wir unseren deutschen Pass behalten dürfen oder mit unserer „bayerischen Besatzungsmacht“ Deutschland verlassen müssen. Gestoppt werden kann das dann einzig und alleine mit einem neuen Volksbegehren nach Art. 29 des Grundgesetzes, das ein Bundesland Franken als Ziel hat.
Während draußen in der weiten Welt vieles aus den Fugen gerät, hat ein neuer alter Begriff wieder Hochkonjunktur: “Heimat“. Speziell in Bayern bemühen sich die mächtigen und einflussreichen Kräfte wie Staatsregierung, Bayerischer Rundfunk und Fernsehen, Antenne Bayern und ein Teil der Supermarktketten (Rewe, Lidl…) usw. uns weiszumachen, unsere Heimat sei Bayern.
Trotz dieser „Übermacht“ gibt es eine – wie ich meine – überwältigende Mehrheit in Franken, die schlicht Franken als Heimat betrachten. Da stehen wir als Fränkischer Bund sicherlich nicht alleine da. Die mehr als absolute Mehrheit an Frankenfahnen, der Tag der Franken, der Zuspruch zu urfränkischen Festen und das Ausleben von fränkischen Traditionen belegen das. Wir als überparteilicher Verein haben und werden auch zukünftig unseren Beitrag dazu leisten. Konkret haben wir im Juni 2 Tage Flagge gezeigt beim Mundartfestival Edzerdla in Burgbernheim. Eine eindrucksvolle Demonstration fränkischer Sprache und Musik in allen Tonlagen, die sich gegenwärtig starker Nachfrage erfreut. Und diese, obwohl vom altbayern-lastigen BR-Funk vornehmlich im Unterhaltungssektor größtenteils ignoriert wird (Dahoam is dahoam, Chiemgauer Volkstheater…. usw.).
Eine FB-Abordnung besuchte kürzlich auch das Studio Franken in Nürnberg. Es gab bei der Führung viel zu bereden, so dass diese um fast 2 Stunden überzogen wurde. Es gab wenig Bewegung in der Argumentation seitens des BR – doch wie in der großen Politik ist ein Austausch immer besser als keiner.